Systemische Beratung

Was bedeutet systemisch?

Stellen Sie sich ein buntes Mobile mit verschieden geformten Elementen vor, das am Ast eines Baums hängt. Von einem leichten Windstoß wird das Mobile an einer Stelle in Bewegung versetzt. Diese eine Bewegung wirkt sich auf die anderen Elemente aus und das Mobile versucht sein Gleichgewicht wieder auszubalancieren. In dieser Metapher finden sich drei der Grundannahmen, mit denen ich in der systemischen Beratung arbeite:

• Dinge hängen in komplexer Weise miteinander zusammen.
• Alles, was wir tun, tun wir aus einem aus unserer Sicht guten Grund, um im Gleichgewicht zu bleiben.
• Veränderungen an einer Stelle sorgen für Veränderung im ganzen System.

Ich betrachte also nicht nur Sie – den vor mir sitzenden Menschen –  sondern die gesamte Lebensumgebung, in der Sie sich bewegen (Familie, Job, Freunde, etc.). Denn in Ihrem individuellen Gefüge bestehen vielfältige Beziehungen, innerhalb derer Sie beeinflusst werden, in denen Sie aber auch Ihre Mitmenschen beeinflussen. Erst wenn wir die entscheidenden, negativen Zusammenhänge, Muster und Dynamiken identifiziert haben, können wir auf den Lösungsweg abbiegen.

FAQ Systemische Beratung

JEIN. Aufstellungsarbeit ist inzwischen sehr bekannt – jede*r kennt jemanden, der oder die schon einmal bei einer „Familienaufstellung“ war. Die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e. V. hat zu diesem Thema 2003 eine Stellungnahme veröffentlicht:

„Theorie und Methodik der Familienaufstellung gehen zurück auf die Mehrgenerationen-Perspektive der Familientherapie, auf die Methoden der Familienrekonstruktionsarbeit und vor allem das Stellen von Familienskulpturen, die wichtiger Bestandteil der Systemischen Therapie sind. Innerhalb Systemischer Therapie und Beratung wird das Individuum u. a. als familiengeprägtes Wesen verstanden, dessen Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten durch die Geschichte der vorhergehenden Generationen, durch überkommene Regeln, Muster und Loyalitäten stark mitbestimmt werden. Techniken wie die Genogrammarbeit oder das Stellen von Familienskulpturen sollen dem Einzelnen neue Bewertungsmöglichkeiten der Familiengeschichte und damit zusätzliche eigene Verhaltensmöglichkeiten eröffnen. ……“

„Die Praxis der Familienaufstellungen nach Bert Hellinger gibt dem Vorstand jedoch Anlass zu deutlicher Kritik und zu Befürchtungen bezüglich einer möglichen Gefährdung von KlientInnen.“

„Sollen die Möglichkeiten der Familienaufstellung innerhalb der Systemischen Therapie und Beratung genutzt werden, gelten nach Ansicht des Vorstandes folgende Bedingungen:

  • Familienaufstellungen können als eine Methode innerhalb der Systemischen Therapie eingesetzt werden, wenn systemische Grundprinzipien gewahrt bleiben, beispielsweise
    – die Neutralität und Allparteilichkeit gegenüber Personen und Ideen,
    – das therapeutische Postulat, die Wahlmöglichkeit der KlientInnen zu erhöhen,
    – und das therapeutische Selbstverständnis, dass die Klientin oder der Klient jeweils Fachfrau oder Fachmann für die eigenen Ziele ist und die TherapeutIn sich darauf beschränkt, gute Bedingungen für neue Lösungsmöglichkeiten zu schaffen,
    – wenn zudem Aussagen von „Stellvertretern“ und Therapeuten als Hypothesen gewertet werden und den KlientInnen jederzeit die Möglichkeit belassen wird, sie als momentan nicht nützlich zu verwerfen,
    – und wenn Familienaufstellungen in einen längeren Prozess von Systemischer Therapie und Beratung eingebettet sind und nur einen Bestandteil eines therapeutischen/beraterischen Prozesses darstellen.
  • Familienaufstellungen im systemischen Kontext dürfen nur von TherapeutInnen/BeraterInnen durchgeführt werden, die eine fundierte Fortbildung in Systemischer Therapie / Beratung absolviert haben und die fundierte beraterische und therapeutische Praxiserfahrung mitbringen.
  • Familienaufstellungen in Großgruppen mit dem Ziel des Publikumseffekts werden als unethisch abgelehnt.
  • Nicht Bert Hellinger als normensetzender Guru, sondern ein breiter wissenschaftlicher Diskurs von Fachleuten innerhalb der Systemischen Therapie und Beratung definiert die Methodik der Familienaufstellung und entwickelt sie so weiter, dass keine Diskrepanzen zu den Grundannahmen des systemischen Ansatzes auftreten.
  • Führende Repräsentanten der Familienaufstellung übernehmen nicht nur die Verantwortung für ihr eigenes methodisches Vorgehen, sondern auch insofern, als sie auf unethisches und unverantwortliches Verhalten von FamilienaufstellerInnen hinweisen und sich für Qualitätssicherung durch fundierte Fortbildung und Praxisevaluation einsetzen.“

 

Die gesamte Stellungnahme finden Sie unter: https://www.dgsf.org/archiv/berufspolitik/hellinger.htm

Systemische Konzepte werden nicht nur für die Beratung und Therapie von Familien und Einzelpersonen verwendet, sondern auch für die Beratung von Teams und Unternehmen. Die systemische Beratung wird auch immer häufiger in Bereichen wie Sozialarbeit, Verwaltung und Politik eingesetzt.

Als systemisch denkende Beraterin betrachte ich meine Klienten als „Experten in eigener Sache“. Akzeptanz, Einfühlungsvermögen, Unvoreingenommenheit und Wertschätzung prägen meine Haltung. Wir arbeiten in der systemischen Beratung mit Ihren vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen und mit der Annahme, dass Sie eigene Lösungen für Ihre Probleme entwickeln können.

Systemische Beratung in München gesucht? Melden Sie sich gerne telefonisch bei mir unter 0179 738 3945, per E-Mail unter hallo@praxis-kranzbuehler.de oder nutzen Sie ganz bequem den Online-Terminkalender (oben rechts auf der Seite klicken).

Die Systemische Beratung orientiert sich an Ihren Anliegen und Wünschen. Mit verschiedenen Methoden werden Möglichkeiten gesucht, um Ihre persönlichen Ressourcen zu nutzen, damit Sie möglichst selbstständig zu Ihren individuellen Lösungen und Zielen gelangen. Methoden in der systemischen Beratung können zum Beispiel sein:

Hypothetische ziel- und lösungsorientierte Fragen & Die Wunderfrage

Hypothetische Fragen sollen Ihnen eine neue Perspektive auf Ihre Situation ermöglichen, die zugleich Optionen zur Lösung der Probleme eröffnet. Solche Fragen können zum Beispiel lauten: „Wann ist das Problem nicht aufgetreten?“ „Welche positiven Auswirkungen hat ihre Erkrankung?“ oder auch: „Was müssten Sie tun, damit sich Ihre Situation verschlimmert?“ Manche dieser Fragen erscheinen ungewöhnlich – aber sie können helfen zu erkennen, welche Faktoren zu einem Problem beitragen und welche Veränderungen zur Lösung beitragen können.

Bei der Wunderfrage wird zum Beispiel gefragt: „Wenn über Nacht ein Wunder geschehen würde und das Problem auf einmal verschwunden wäre: Was wäre dann morgen anders? Was würden Sie als Erstes tun?“ Die Idee dabei ist, dass schon das intensive Nachdenken über eine Veränderung erste Schritte zur Lösung des Problems anbahnt.

Zirkuläres Fragen

Beim zirkulären Fragen wird der/die Klient/ Klientin gefragt, wie jemand anderes die Situation oder ihr Problem sehen würde. Zum Beispiel: „Woran würde Ihr Mann merken, dass Ihr Problem gelöst ist?“, „Falls Sie sich entscheiden würden, in Zukunft Ihre Wünsche und Erwartungen deutlicher zu artikulieren, wer in Ihrer Familie wäre am meisten davon überrascht?“ Eingefahrene Sichtweisen können so „verstört“ und neue Sichtweisen und Verhaltensoptionen ermöglicht werden.

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